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Serie von Bleistift-Zeichnungen, die großformatige, kulissenhafte Felslandschaften zeigen. Ralf Teekat 201110 – außen (Online)

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Cover9_Uebergriffe9 – Übergriffe

Herausgegeben von Mirjam Goller und Jörg Silbermann

Es geht um Übergriffe. Im doppelten Wortsinne: Es geht um jenen »Angriff« auf das Konzept der Semiotik, der Lehre von den Zeichen und des Bezeichnens, die die    Geisteswissenschaften eine lange Strecke des 20. Jahrhunderts über beherrschte.

Und es geht im engeren Sinne um jene Konzepte, die sich der Semiotik entgegensetzten. Es geht um Körper vs. Abstraktum, es geht um Ding vs. Begriff und es geht um individuelle Betrachtung vs. allgemeine Formel. Denn: Natürlich, keiner hat einen Stuhl im Kopf, nur weil er einen Begriff von der Idee »Stuhl« hat. Andererseits ist es ja schön, wenn man die Idee »Stuhl« formulieren oder sogar formalisieren – zur Formel erheben – kann.

Es geht um Mashup-Architektur, tschechische Lyrik der Avantgarde, die Komponistin Jagoda Szmytka, den semiotisch nicht vermessbaren Friedrich Hölderlin, um das Körperliche und Gestische neuer Musik, um Explosion als Metapher, um Stimme, um ein kunstpolitisches Projekt zu Sojapflanzen, Roland Barthes und die Kunst und um Peter Sloterdijk, Peter Weibel und den ehemaligen Bundespräsident Horst Köhler in der Karlsruher Hochschule für Gestaltung.

Mit Beiträgen von Tim Altenhof, Tomasz Biernacki, Jeanette Fabian, Anselmo Fox, Susi K. Frank,  Mirjam Goller, Csongor Lörincz, Monika Pasiecznik, Miroslav Petricek, Kunst von Anselmo Fox und  Shannon McMullen und Fabian Winkler und einem Film von René Frölke.

Titelbild: Plurale unter Verwendung der DVD Führung (2011) von René Frölke

 


 

Cover8_Betaeubung 8 – Betäubung

Herausgegeben von Mirjam Goller, Guido Heldt, Thomas Skowronek und Jörg Silbermann

Betäubung – das ist jenseits von Wachheit, Agilität, Aktivität, Erweckung, ist Fühllosigkeit und mangelnde Sensibilität. Betäubung wird entweder hervorgerufen durch eine Reduzierung von Sinneswahrnehmung oder durch deren Überforderung: Ohren betäubender Lärm desensibilisiert durch ein Zuviel, das Differenzierung unter sich begräbt. Betäubung verweigert im Sinne einer traditionellen Ästhetik aber nicht nur sinnliche Wahrnehmung, sondern auch rationale Erkenntnis. Betäubung ist Einebnung, Indifferenz, Abschottung von der (äußeren) Welt. Es steht – rein etymologisch schon – aber außer Frage, dass Ästhetik und Anästhesie, Wahrnehmung und Betäubung, einen unlösbaren Pakt eingehen.

Drogenliteratur, Koma, Einschläferung von Tieren bei Damien Hirst und Katarzyna Kozyra, Taubheit als Vorbedingung für scharfes Sehen bei Bruce Nauman, Betäubung in Medizin und Psychiatrie, milde Narkosen der Kultur – dies alles ist u.a. Thema der neunten Plurale-Ausgabe.

Mit Beiträgen von Peter Deutschmann, Mirjam Goller, Zbigniew Libera, Saadi Nikro, Thomas Reuster, Thomas Skowronek, Cornelia Wild und Michael Zgodzay und einem Titelbild von Anselmo Fox.

Titelbild: Berühmte Köpfe. Plexiglas, Holzklemmen, Wasser, Tinte, Kanüle, 2010. Für Plurale gestaltet von Anselmo Fox.

 


 

Cover7_Alltag7 – Alltag

Herausgegeben von Mirjam Goller, Guido Heldt, Schamma Schahadat und Jörg Silbermann

Alltag – der Versuch, das Unstrukturierte zu strukturieren und gleichzeitig der Widerstand gegen die Struktur. Alltag ist aller Tage, ist der Gegensatz zu dem, was selten ist, zum Fest. Alltag befindet sich, so der englische Alltags-Forscher Ben Highmore, »jenseits aller Wissensfelder«, Alltag ist nicht postmodern, ist eine Praxis, kein Denken. Die Untersuchung des Alltags scheint unweigerlich gefangen in der Spannung zwischen dem wirklichen Leben und der Theorie.

Die achte Plurale bietet u.a ethnologische Blicke auf Verzauberungen des Alltags durch Magie, Texte über das Banale als Thema und Objekt der Kunst, über sowjetischen Lageralltag und seine Unterbrechungen durch Theaterdarbietungen, die schwierige Alltäglichkeit des Krankseins, das Tagebuch als literarische Gattung des Alltags per se und eine literarische Reportage über Milchvieh im Mittleren Westen der USA.

Mit Beiträgen von Jolanta Brach-Czaina, Igor Chubarov, Sandra Evans, Dorothee Kimmich, Florian Kiuppis, Inna Klause, Renata Makarska, Thomas Reuster, Christopf Ribbat, Schamma Schahadat, Bernd Stiegler, Stefan Wünsch und Martin Zillinger.

Titelbild: Plurale unter Verwendung eines Entwurfs von Anselmo Fox. Schwarzweiß-Fotografie, Ausstanzung

 


 

Cover6_Beobachter6 – Beobachter

Herausgegeben von Mirjam Goller, Guido Heldt, Konrad Oexle und Jörg Silbermann

Beobachter ist ein Begriff und eine Kategorie, der sich in vielen Disziplinen findet und konkret wird. Im Sinne einer Diskursanalyse, die Heterogenes nicht homogenisierend zusammenführt, sondern auch punktuelle Erscheinungsweisen aufleuchten lässt, führt Plurale einige Aspekte und Perspektiven – Beobachtungen – zum Phänomen Beobachter auf.

Plurale 6 erzählt von literarischer Mimik, vom Beruf des Unternehmensberaters, vom amerikanischen Verschwörungsfilm, von der professionellen Beobachtung in der Psychiatrie, vom Forschen am Bildschirm, über die Verbindung von Quantentheorie und Biologie, Alfred North Whiteheads  Theorie der Wahrnehmung, russischer Philosophie und überhaupt einer Philosophie des Beobachtens.

Mit Beiträgen von Mirjam Goller, Christoph Hoffmann, Joachim Klose, Arno Meteling, Konrad Oexle, Torben Philipp, Aleksandr Pjatigorskij, Joachim Pölzl, Thomas Reuster, Tom Wenzl.

Titelbild: Plurale unter Verwendung eines privaten Fotos (mit freundlicher Genehmigung von Heinz Ehinger, Singen/Hohentwiel)

 


 

Cover5_Gewinn5 – Gewinn

Herausgegeben von Mirjam Goller, Guido Heldt, Brigitte Obermayr und Jörg Silbermann

Das Wort Gewinn schmeckt positiv, assoziiert man damit doch einen Mehrwert, sei er symbolischer, sei er materieller Natur, der gegenüber der gegenwärtigen Position einen Mehrwert vorstellt.

Gewinn und Gewinnen hat aber auch eine moralisch suspekte Komponente oder einen bitteren Beigeschmack: Wer einen Krieg gewinnt, macht sich leicht verdächtig, sich ein Recht erzwungen zu haben, und ein Kriegsgewinnler mag niemand sein. Und die kaputten Körper ehemaliger Olympiasieger zeugen vom hohen Preis, der für einen Sieg gezahlt werden kann. Gewinn jetzt, Bezahlen später. Gewinn funkelt – manchmal, nicht immer, aber funkelnd facettenreich ist die Frage nach dem, was Gewinn denn sein kann, allemal.

Plurale 5  spricht über Künstlerfürsten im 19. Jahrhundert, den Kunstbetrieb in Polen nach der Wende, über Alternsforschung, genderspezifische Optimierung als Sozialgewinn, Geldvermehrung in Rumänien, deutsche Ideengeschichte und Gewinnstreben, darüber, was ein kleines a doch ausmacht in der Graffitikunst von Seak, über laute Geräuschkulissen und Siegerposen, über Musik und Nationalismus und schließlich Erkenntnistheorie.

Mit Beiträgen von Thilo Beyer, Patrick Brunken, Guido Heldt, Tatjana Hoffmann, Birgit Jooss, Konrad Oexle, Carlo Schultheiss, Thomas Skowronek, Simon Strick und der Übersetzung eines Textes des russischen Philosophen Lev Shestov.

Titelbild: Plurale unter Verwendung einer rumänischen Banknote von 1920

 


 

Cover4_Werkzeug4 – Werkzeug

Herausgegeben von Mirjam Goller, Guido Heldt, Brigitte Obermayr und Jörg Silbermann

Es gibt wohl wenige Begriffe, wenige Kategorien, die sich so plural über die Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen breit gemacht haben wie das Werkzeug. Zumindest zwei Dimensionen (wissenschaftlichen) Arbeitens treffen sich darin: Jene der Methode, des Verfahrens, des Auseinandernehmens (der Analyse); und jene der Apparatur, des Instrumentariums, der Gerätschaft.

Sehen wir uns unsere Hände an. Wie weit dürfen wir gehen auf der Suche nach dem Werkzeug? Bis in die Teeküchen, Mensen, Bars, Biergärten; in die Fitnessstudios, auf die Spazierwege? Wo finden wir unsere Werkzeuge, wie und mit wem erfinden wir sie? Was erfinden unsere Werkzeuge? Erfinden sie uns?

Plurale 4 handelt vom Denken als grundlegendstem aller Werkzeuge, von Kunstkammern, in denen sich Wunder und Gerätschaften zur Erkundung und Bildung neues Wissens anbieten, von neurophilosophischen Grenzgängen, vom Instrumental, dem „Werkzeugfall“ in der Grammatik, von Graffiti, von Paul Celans dichterischem Handwerkszeug, von Bühnenbildnerei, von Jackson Pollock, vom Komponieren mit dem Computer, von der Veränderung des Kunstbegriffs durch neue tools und von akustischer Kunst.

Mit Beiträgen von Daniel Gerlach und Jörg Silbermann, Annette Gilbert, Rüdiger Harnisch, Alexander Martynow, Georg Negwer, Jürgen Reiss, Wilhelm Roskamm, Simon Strick, Karl Vajda, Mario Verandi, Wladimir Velminski und Mirko Winkel.

Titelbild: Plurale unter Verwendung des Bildes Schattenhirsch (Öl, Struktur, Rost auf Leinwand, 2004) von Irene Suhr.

 


 

Cover3_boese3 – böse

Herausgegeben von Mirjam Goller, Guido Heldt und Brigitte Obermayr

Was tut das Böse, wie ist man böse? Kann Macht gut sein? Ist Gewalt immer böse? Oder kann sie gut sein, wenn Gewaltlosigkeit nicht nur in egoistischer, sondern auch in altruistischer Perspektive dumm wäre? Ist die ethische und rechtliche Qualität des Bösen an ein Bewusstsein gebunden? Ist die Natur böse? Ist die Eigendynamik wissenschaftlichen Fortschritts und sind die Nebenwirkungen technischer Errungenschaften eine Geisterplage, die wir nicht mehr loswerden? Ist böse sexy?

Plurale 3 stellt die Frage nach, was denn böse sein kann, aus Perspektive des frühen Christentums, der Informatik, der Philosophie, Musik- und Literaturwissenschaft, der Architekturtheorie und stellt Kunst vor.

Mit Beiträgen von Katharina Bracht, Manlio Brusantin, Anselmo Fox, Mirjam Goller, Guido Heldt, Ralf Klausnitzer, Matthias Meindl, Brigitte Obermayr, Wilhelm Roskamm, Dierk Spreen, Anuschirawan Taraz, Isabella Willinger, Michael Zinganel und der Diskursiven Poliklinik.

Titelbild: Plurale unter Verwendung eines Fotos von Harald F. Müller. Harald F. Müller fotografierte dafür seine Konstruktion Fleurs du Mal aus Lindenholz, Stahl und Farbe (Schweinfurter Grün), 1996.

 


 

Cover2_Natur

2 – Natur

Herausgegeben von Mirjam Goller, Guido Heldt und Brigitte Obermayr

Denken an Natur stellt auch die Frage nach dem Vermessen der Natur und dem Sprechen über Natur: Wie versuchen wir, die Natur in den Griff von Maß, Zahl und Gewicht zu bekommen, und wie unser Nachdenken über Natur? Wo wurzeln all die Phantasien über das Objekt Natur? Wie bilden wir Natur ab? Formen wir Natur und weenn ja, wie? Wie besprechen die Naturwissenschaften ihr weitverzweigtes Objekt, und wie sprechen wir über diese Sprache? Gibt es noch andere Paarungen als das berühmte Gegensatzpaar Natur-Kultur?

Und – natürlich: Natur ist eine kulturelle Konstruktion.

Es geht um Stadtplanung, Gartenbilder in der Gegenwartsmalerei, Gartenkonzepte im England des 18. Jahrhunderts, Erkenntnisinteresse der Biophysik, natürliche Morphologie, die Spannung zwischen Mathematik und Natur, Mode als Überformung und Hervorhebung des Natürlichen, Tiere als das Andere, Naturfotografie, Baumseelen und Sprachphilosophie.

Mit Beiträgen von Susanne Frank, Mirjam Goller, Thomas Höfer, Rüdiger Harnisch, Ulrich Holbein, Ernö Kulcsar-Szabo, Wilhelm Muno, Brigitte Obermayr, Igor Polianski, Marc Ries und Jessica Ullrich.

    Titelbild: Autobahnblume. Bleistift auf Papier, 2002. Für Plurale gestaltet von Tom Leonhard.

 


 

Cover1_Fallen1 – fallen

Herausgegeben von Mirjam Goller, Guido Heldt und Brigitte Obermayr

Die Bewegung des Falls scheint prototypisch für Phänomene des Kontrollverlusts, des ungeregelten Heraustretens aus realen und symbolischen Ordnungen zu stehen. Ihre Brisanz gewinnt sie jedoch nicht durch diese fast anarchisch anmutende Qualität, sondern durch den Schwebezustand des Falls zwischen besinnungsloser Wucht und Zügelung durch Analyse und Diziplinierung. Was so ungerichtet ins Wort fällt, erscheint bei näherem Hinsehen historisch vielfach präsent und durchaus konturiert. Diesen Gestaltungsversuchen könnte man duch Zerspaltung des Begriffs auf die Spur kommen. Ein-Fall, Zu-Fall, Be-Fall, Weg-Fall, Ver-Fall, Ab-Fall. Zweisilberspiele, die verschiedene Fälle und Fallarten auf den Plan bringen und eine Bestimmung von

Fallhöhen, Oberflächen des Aufpralls und Eindringens, Fallmaterien, Fallmedien, Fallszenerien provozieren.

Ausgehend von der Frage »Was fällt? Und wohin?« eröffnen sich Möglichkeiten für eine aktionale Gravitationsgeschichte, die von der physikalischen Performanz bis zu musikalischen Kadenz reicht, von politischen Fensterstürzen bis zu ästhetischen Sinnesfallen und sozialen Abstürzen. Eines bleibt in allen erhalten: der Fall ist nicht nur Spanne vom Absprung zum Aufschlag, sondern immer auch auslösendes Moment einer neuen Bewegung.

Mit Beiträgen von Sandra Bohlinger, Matthias Flatscher, Mirjam Goller, Michail Jampolskij, Joachim Jäger, Matthias Meindl und Jörg Silbermann, Susanne Strätling, Helga M. Treichl und Harald Völker.

Titelbild: fallen und aufprallen. Farbstift auf Papier, 2001. Für Plurale gestaltet von Vera Boele-Keimer.


Cover0_Oberflaechen0 – Oberflächen