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Massiv - Ralf Teekat - 2011

Massiv – Ralf Tekaat – 2011

Vorschau auf die Plurale online 10 (2015): außen

Außen ist draußen. Außen ist eine Verortung – geographisch, soziologisch, befindlich.
Außen ist die andere Seite, die weit weg ist oder wenigstens gegenüber. Was und wer außen ist, bleibt für die anderen vielleicht unsichtbar. Oder unwahrnehmbar, wie Foucaults indifferentes Rauschen im Jenseits des Diskurses.

Außen kann Aussatz sein, ausgesetzt, ausgestoßen, ausgespiehen, außen vor – aber auch wohltuend unbeteiligt, kühl neutral, und als Beobachter all jenen, die drinnen sind, analytisch überlegen. Außen ist nah am Jenseits – aber irgendwie irdischer. Raumfahrer reisen ins All und erforschen den Kosmos, ganz weit draußen.

Und was, wenn außen diesseits ist? Wenn man sich gern im Außen aufhält, im Draußen z.B.? In der Natur, im Freien, außerhalb der Norm, in kritischer Distanz zum Getümmel eines verworrenen Innen? Als Aussteiger im Outback, aber gut gerüstet mit outdoor-Kleidung?

Manchmal scheint Außen sehr begehrt. Denn Außen vor könnte perspektivreich sein und Potential für anderes und Neues bieten. Bleibt die Frage: Wer oder was bestimmt über Außen und Innen? Wer wacht über die Grenze und wer macht die Grenze zur Grenze?

Außen ist nicht nur eine Verortung, außen ist auch ein Zustand, eine Befindlichkeit, gewollt oder ungewollt.